Innovation & Technologie
Schweizer Forschende revolutionieren Batterietechnologie
Mit einer neuen Feststoffbatterie könnten E-Autos künftig schneller laden und weiter fahren – ein Meilenstein für die Elektromobilität.
Friday, 06 June 2025 at 02:58 — Von Sebastian Müller, Tagesblick Schweiz

Ein Team Schweizer Forschender hat einen entscheidenden Durchbruch in der Batterietechnologie erzielt. Mit einer neu entwickelten Feststoffbatterie könnten Elektroautos künftig schneller laden, grössere Reichweiten erzielen und sicherer betrieben werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien verzichten die neuen Zellen auf flüssige Elektrolyte. Stattdessen kommt ein keramisches Festmaterial zum Einsatz, das nicht nur hitzebeständiger, sondern auch deutlich weniger brandgefährlich ist.
«Wir haben erstmals eine stabile Feststoffbatterie entwickelt, die auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig arbeitet», erklärt Dr. Julia Schmid von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), die massgeblich an der Entwicklung beteiligt war.
Die neuartige Technologie verspricht Ladezeiten von unter 15 Minuten für eine Reichweite von über 500 Kilometern. Damit könnten Elektroautos langfristig auch für Vielfahrer eine echte Alternative zum Verbrennungsmotor darstellen.
Ein weiterer Vorteil der Feststoffbatterien liegt in der längeren Lebensdauer. Während heutige Akkus nach einigen Jahren spürbar an Kapazität verlieren, bleiben die neuen Zellen auch nach tausenden Ladezyklen nahezu leistungsstabil.
Der Einsatz seltener und umweltkritischer Rohstoffe konnte zudem deutlich reduziert werden. Dies verbessert nicht nur die Ökobilanz der Produktion, sondern macht die Technologie auch unabhängiger von geopolitisch problematischen Lieferketten.
Aktuell laufen intensive Tests mit Prototypen in Kooperation mit mehreren europäischen Automobilherstellern. Die Marktreife könnte laut den Forschenden bereits in wenigen Jahren erreicht werden, sofern die Skalierung der Produktion erfolgreich gelingt.
Politik und Industrie zeigen sich äusserst interessiert an den Schweizer Entwicklungen. Experten sehen darin einen wichtigen Baustein für die Dekarbonisierung des Verkehrs und einen internationalen Technologievorsprung für den Innovationsstandort Schweiz.