Zwei Frauen sind am internationalen Flughafen Zürich mit über 1'000’000 Schweizer Franken in ihren Koffern festgenommen worden
Bei der Durchsuchung wurden 800’000 Schweizer Franken und 186’000 Euro gefunden. Die Passagiere hatten keine Zollanmeldung abgegeben, obwohl sie dazu verpflichtet waren.
Sunday, 22 June 2025 at 00:06 — Von Sebastian Baumann, Tagesblick Schweiz

Der Vorfall am internationalen Flughafen Zürich sorgte am vergangenen Wochenende für Aufsehen: Zwei Frauen wurden von den Zollbehörden festgenommen, nachdem bei der Sicherheitskontrolle verdächtige Gegenstände in ihrem Gepäck festgestellt wurden. Die verdutzten Zollbeamten entdeckten bei der Überprüfung der Koffer beider Frauen grosse Bargeldsummen in verschiedenen Währungen.
Wie die Eidgenössische Zollverwaltung mitteilte, fanden die Beamten in den Koffern rund 800'000 Schweizer Franken sowie zusätzlich 186'000 Euro in bar. Die Frauen hatten zuvor keine entsprechenden Deklarationen abgegeben, obwohl dies bei der Einfuhr solcher Beträge gesetzlich vorgeschrieben ist. Beide Passagierinnen, deren Identitäten derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt gegeben werden, reagierten bei der Kontrolle nervös.
Die Zollbeamten wurden durch das auffällige Verhalten der Frauen auf die Koffer aufmerksam. Nach dem routinemässigen Durchleuchten der Gepäckstücke entschieden sich die Beamten für eine manuelle Durchsuchung. Dabei kamen die erheblichen Bargeldsummen zum Vorschein, die sorgfältig in mehreren Lagen Kleidung und Zwischenwänden versteckt worden waren.
Unmittelbar nach der Entdeckung wurde die Kantonspolizei Zürich eingeschaltet, um die weiteren Ermittlungen zu übernehmen. Die beiden Frauen wurden zur Befragung auf eine nahegelegene Dienststelle gebracht. Nach bisherigen Erkenntnissen handelt es sich bei den Verdächtigen um Reisende mit Wohnsitz ausserhalb der Schweiz, die zuvor aus einem Drittstaat eingereist waren.
Die Behörden prüfen nun, ob es sich bei den sichergestellten Geldern um Erträge aus kriminellen Machenschaften handeln könnte. Verdachtsmomente auf Geldwäscherei und Verstösse gegen das Geldwäschereigesetz werden derzeit intensiv untersucht. Gleichzeitig wird die Herkunft der Bargeldsummen überprüft, um mögliche Verbindungen zu internationalen Geldschiebernetzwerken aufzudecken.
In der Schweiz gelten strenge Bestimmungen bezüglich der Einfuhr grösserer Bargeldsummen. Beträge ab 10'000 Schweizer Franken müssen bei der Einreise deklariert werden. Verstösse gegen diese Meldepflicht können nicht nur zu Geldbussen, sondern auch zu strafrechtlichen Konsequenzen führen. Die Eidgenössische Zollverwaltung appelliert daher regelmässig an die Reisenden, ihre Pflichten ernst zu nehmen.
Sicherheitsexperten weisen darauf hin, dass die hohe Attraktivität der Schweiz als Finanzplatz immer wieder Kriminelle anzieht, die versuchen, Gelder unerlaubt ins Land zu bringen. Dennoch wird betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Zoll, Polizei und internationalen Ermittlungsbehörden effizient funktioniere und solche Fälle zügig aufgeklärt würden.
Nach Angaben der Bundesanwaltschaft erfolgen jährlich mehrere Hundert Ermittlungen wegen Geldwäschereiverdachts an Schweizer Flughäfen. Die aktuellen Festnahmen reihen sich somit in eine Serie von ähnlichen Fällen ein, die das Sicherheitsbewusstsein der Behörden weiter schärfen sollen.
Die beiden verdächtigen Frauen kooperierten laut Polizei bislang nur teilweise mit den Ermittlern. Ihre Beweggründe für die Mitführung der hohen Geldbeträge bleiben Gegenstand der weiteren Untersuchungen. Rechtsanwälte wurden inzwischen eingeschaltet, um die Interessen der beiden Verdächtigen zu vertreten.
Rechtsexperten gehen davon aus, dass den Frauen empfindliche Strafen drohen könnten, sollte sich der Verdacht auf Geldwäscherei erhärten. Neben möglichen Haftstrafen könnten auch hohe Geldbussen und die endgültige Einziehung der Bargeldsummen verhängt werden.
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig die gründlichen Kontrollen an internationalen Drehkreuzen sind. Besonders in Zeiten zunehmender grenzüberschreitender Finanzkriminalität bleibt die Wachsamkeit der Zoll- und Sicherheitskräfte ein zentraler Bestandteil der nationalen Sicherheitsstrategie.
Die Eidgenössische Zollverwaltung betonte in einer Stellungnahme, dass trotz aller technischen Hilfsmittel vor allem die Erfahrung und das geschulte Auge der Mitarbeitenden oft entscheidend für den Aufgriff solcher Verstösse sei. Der aktuelle Fall wird voraussichtlich noch mehrere Wochen intensiver Ermittlungen nach sich ziehen.
Während die Untersuchungen weiterlaufen, bleibt der Fall auch international von Interesse. Mehrere ausländische Behörden haben bereits Kontakt mit den Schweizer Ermittlern aufgenommen, um mögliche Zusammenhänge mit anderen Finanzdelikten zu prüfen. Eine abschliessende Beurteilung wird jedoch erst nach umfassender Auswertung aller Beweismittel erwartet.